Freitag, 16. Dezember 2016

Laos: Das Bolevan Plateau- ein letztes Abenteuer in Laos

Von den 4000 Inseln geht es nach Pakse. Hier will ich eigentlich nur einen Zwischenstop einlegen, bevor es nach Vietnam geht. Ich bekomme jedoch Wind von "The Loop" auf dem Bolevan Plateau. Und so ändere ich wieder einmal meine Pläne spontan und entschließe mich noch ein letztes Abenteuer in Laos anzutreten. Ich reserviere schon mal einen Roller für den nächsten Tag und kehre dann in ein Hostel ein. Ligia hat heute auch ihre Verteidigung. Es macht mich traurig, dass ich nicht dabei sein kann und sie nicht unterstützen kann. Sie meistert am Ende alles aber mit Bravour und hat jetzt auch ihren Doktortitel :) .
Das Hostel erweist sich aber als schwerwiegender Fehler. Nicht nur dass es in den Gemischaftsräumen keine Schließfächer gibt, es gibt auch keine Moskitosnetze. Am nächsten Tag wache ich mit mehr als 30 Stichen auf. Zum Kotzen. Überall haben mich die Viecher gestochen. Ich hoffe davon hat keine Malaria an mich übertragen, denn zur Zeit befinde ich mich in einem Risiko Gebiet. Auf den 4000 Inseln hatte ich dem immer vorgebeugt mit Moskitosspray und Netz. Aber jetzt war ich hier total zerstochen worden.
 Früh am morgen geht es mit meinem ganzen Gepäck zum Rollerverleih. Hier lasse ich über die zwei Tage auch meine großen Rucksack und nehme nur das nötigste mit. Dann geht es los. Noch schnell in einem Restaurant frühstücken und die Tour beginnt. Stetig geht es bergauf denn das Bolevan Plateau liegt höher als der Rest der Region. Das ermöglicht den Menschen hier z.B. den Kaffeeanbau.
Zu Anfang ist noch viel Verkehr, je weiter ich die Stadt Pakse jedoch hinter mir lasse desto mehr lichtet sich der Verkehr und ich habe freie Fahrt. Schnell fahren kann man jedoch trotzdem nicht, da man dauernd Schlaglöcher, Kühen und Schweinen ausweichen muss. Gelegentlich muss man auch mal hupen um dem ein oder anderen Hund klar zu machen, dass er seinen Arsch von der Strasse bewegen soll. Dann passiert es... Ein entgegen kommendes Auto scheucht ein Huhn auf, welches mir genau vors Steuer läuft. Ausweichen kann ich nicht mehr. Ich erwische das arme Huhn und kann den Roller aber auf der Strasse halten. Glaube das Huhn hats auch irgendwie überlebt. Es geht weiter. Nach mehr als 40km erreiche ich den ersten Wasserfall. Eine kleine unbefestigte Strasse führt den Weg entlang. Es ist matschig und man muss höllisch aufpassen. Auch hier rutscht mir der Roller einmal weg, aber irgendwie kann ich das Ganze noch ausbalancieren und ein Sturz bleibt mir erspart. Zu meiner Überraschung bin ich völlig allein an dem Wasserfall. Und der ist echt schön. Das letzte Stück muss man sich durch einen kleinen Dschungel bahnen. Ich entdecke sogar eine riesen Spinne, welche so groß wie ein Gesicht ist. Es geht weiter. Auf der heutigen Strecke warten noch viele andere Wasserfälle. Als ich eigentlich schon von dem ersten Wasserfall begeistert bin, erreiche ich nach nur drei weiteren Kilometern einen der beeindruckensten Wasserfälle, die ich bisher in meinem Leben gesehen hab. Zwei Kaskaden stürzen sich in der Ferne in die Tiefe, umgeben von stattem Dschungelgrün. Ein wirklich unglaublicher Anblick. Hier treffe ich auch noch einen Einheimischen, der mir seine Lebensgeschichte bei einem Tee erzählt. Wirklich freundliche Leute hier. Ich besuche nur zwei weitere Wasserfälle. Auf diese Plateau scheint es nur so von denen zu wimmeln. Und jeder von ihnen ist irgendwie beeindruckend, trotzdem ich schon so viele in meinem Leben gesehen habe. Am späten Nachmittag erreiche ich ein kleines Dorf, in welchem Minderheiten wohnen. Alles hier wirkt authentisch, Schweine leben unter den Häusern, Menschen baden sich im Fluss und Kinder spielen Fussball. Nach kurzem Suchen finde ich eine Familie bei der ich übernachten kann. Das hört sich aber abenteuerlicher an als es ist, denn die Einheimischen wissen schon genau, dass Touristen hier öfter mal übernachten und haben für die auch kleine Bungalows am Fluss errichtet. Von meinem Bungalow hat sogar eine Sicht auf einen der Wasserfälle. Der Abend ist allerding relativ langweilig. Ich treffe keine anderen Touristen und nach Einbruch der Dunkelheit ist in dem Dorf auch nichts mehr los. Am nächsten morgen wandere ich noch zu einem anderen Dorf und natürlich zu einem anderen Wasserfall. Danac geht es weiter.
Die Frau bei dem Rollerverleih hatte mir eine Karte gegeben. Ich sehe auf meiner GPS Karte jedoch einen Wasserfall, welchen sie mir nicht eingezeichnet hatte und so mache ich mich zunächst zu diesem auf den Weg, bevor ich auf die von ihr vorgeschlagene Route zurückkehre.  Ich erreiche ein weiteres Minderheitendorf. Die Strasse wird immer schlechter aber ein paar Kinder zeigen mir den Weg. Ich bin wieder der einzige hier und so oft verirrt sich hier auch niemand hin. Ich stelle meinen Roller im Dorf ab und drei kleine Jungen wollen mir den Weg zum Wasserfall zeigen. Hier muss man oft klettern und springen. Dabei hängen mich die Kleinen ganz schön ab. Sie wissen genau auf welche Stein man klettern und springen muss. Das Ganze wird ganz schön anstrengend, denn einen Trampelpfad gibt es hier wohl noch nicht, das Flussbett ist der Weg. Auch dieser Wasserfall ist echt hoch. Nach kurzem rasten geht es zurück zum Dorf. Eine kleine Entlohnung gibts für die Führung zum Wasserfall. Das nehmen sie jedoch nicht für sich sondern teilen mit allen.
Jetzt fahre ich eine längere Strecke. Nach ca. 70km erreiche ich den letzten Wasserfall. Auch dieser ist nochmal irgendwie anders und ebenfalls beeindruckend. In einem Restaurant neben dem Wasserfall esse ich zu Mittag. Auch hier besuche ich dann noch das nahegelegene Dorf. Hier wirkt aber alles viel touristischer. Ein Museum gibt es auch noch. Ich fahre zurück nach Pakse, gebe den Roller ab und beziehe ein anderes Guesthouse und hoffe dass mich diese Nacht weniger Moskitos heimsuchen. Morgen geht es dann weiter nach Vietnam.















































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