Dienstag, 6. Dezember 2016

Laos: Vang Vieng - verrückter gehts nicht!

Es ist überraschend wiemich nach 100 Tagen reisen ein Ort immer noch überraschen kann. Nach einer endlos Fahrt eingequetscht in einem Bus erreiche ich Vang Vieng. Die Umgebung sieht schon mal fantastisch aus. Schroffe Berge und ein blauer Fluss, alles umgeben von dichtem Grün. Vang Vieng hat seinen Ruf- hier war einmal das Party Mekka Südostasiens. Diese Zeiten sollen seit einigen Jahren vorbei sein und der Outdorr Tourismus eingekehrt sein. Am frühen Abend erreiche ich den Ort. Eine Unterkunft habe ich noch nicht. Im Gegensatz zu China ist das hier in Laos schwieriger und die meisten kostengünstige Gasthäuser sind nicht im Internet vertreten. Ok also geht es auf die Suche. Und das ist schwerer als ich denke. Eine geschlagene Stunde laufe ich in dem Ort. Bin durchgeschitzt. Es scheint hoffnungslos. Alles schon voll. Aber dann finde ich doch noch etwas. Ein ziemlich heruntergekommenes Guesthouse für einen ziemlich günstigen Preis. Ok was habe ich für eine Wahl? Ich nehm mir das Einzelzimmer. In das Zimmer passt das Bett so grade rein. Rumlaufen kann man hier nicht. Naja aber es ist ja nur zum schlafen. Nach kurzer Pause beschließe ich nochmal um die Häuser zu ziehen. Zugegeben alleine ein bisschen langweilig. Ich kauf mir n Bier und lauf ein bisschen rum. Da treffe ich meine Leidensgenossen aus dem Bus und so habe ich meine Gesellschaft für heute Abend gefunden. Ein paar Bier gibts in einer günstigen Bar und am Kiosk. Dann gehen wir zu dem ersten Club. Richtig voll, laute Musik. Man hat nicht den Eindruck, als sei die Party hier begraben worden. Hier gibt es alles. An der Bar können sogar Magic Mushrooms, Opium und Gras gekauft werden. AUf der Tanzfläche tanzen Mädels in Bikinis, völlig betrunken, hemmungslos. Unter die vielen Westler mischen sich auch eine Menge Asiaten. Hier gibt es wirklich alles. Und ich erinnere mich noch, dass ich damals den Springbreak in Cancun gesucht habe und nicht gefunden habe. Jetzt hab ich ihn. Hier ists sogar um einiges verrückter. Auf der Strasse werden Trinkspiele gespielt und Bierdosen werden in einem Zug getrunken. Und ich genehmige mir ein Bier nach dem anderen und bin schließlich auch unter den völlig betrunkenen. Dann verliere ich auch noch die Gruppe mit der ich hier her gekommen war. Und das erweist sich als tükisch, denn plötzlich wollen zig Asiatinnen mit mir tanzen. Wahrscheinlich einige davon Ladyboys. Das wird mir alles zu viel. Ich verlasse den Club und kurz später geht auch die Musik aus. Alle kommen raus. Hier wird wohl zu gemacht. Perfekte gelegenheit meine Gruppe wieder zu finden. Zusammen ziehen wir in den nächsten Club. Gleiche Atmosphäre, lautere Musik.
Nächster Tag: Ich wache in meinem Zimmer auf. Wie bin ich hier her gekommen? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Außerdem bin ich noch vollständig bekleidet, zum umziehen hats also nicht mehr gereicht. Selbst das Licht hatte ich nicht mehr ausgemacht. Katerstimmung. Den halben Tag verbinge ich nur im Bett. Nichts geht mehr.Dannbemühe ich aber trotzdem noch raus und will heute das bekannte Tubing machen. Man setzt sich in Schwimmreifen und schippert den Fluss hinuter. Am Ufer befinden sich Bars, welche einem Seile zu werfen, damit man sich rausziehen kann und einen trinken kann. Ein Tuktuk bringt unsere Gruppe den Fluss hinauf. Mit uns fährt auch einer der gestrandeten Backpacker. Er und seine Freunde betreiben die Bars am Uferrand. Der Typ ist einer der fertigsten, die ich je gesehen hab. Keine Ahnung was der schon alles für Drogen konsumiert hat. Trinkt direkt auch mal einige Dosen Bier auf ex und fällt fast vom Tuktuk. Heute muss er nicht arbeiten. Was macht er also? Tubing und saufen. Als würde er das nicht jeden Tag machen :) . Im Tuktuk lerne ich auch drei Koreaner kennen. Sie starten mit mir zusammen am Fluss. Meinen Namen verstehen sie nicht richtig und nennen mich "Two beers" was offensichtlich so ähnlich klingt.  Direkt nach ein paar Metern befindet sich die erste Bar. Ein Seil landet zielgenau bei mir. Ich zieh mich raus. Die laute Musik übertönt alles. Auch hier kann man alles an Drogen und Alkohol kaufen. Leute tanzen in Badebekleidung, spielen Trinkspiele und saufen um die wette. Ich muss zugeben dass mir nicht wirklich nach saufen ist. Ich muss mich immer noch von der letzten Nacht erholen. Also gibt es nur ein paar Bier und dann geht es weiter. Die Koreaner stechen auch wieder in See. Der Fluss hat eine langsame Fließgeschwindigkeit. Es ist mehr ein gemütliches dahin treiben im kühlen Wasser als ein Abenteuer. An ein paar anderen Bars halten wir noch an. Aber das große Besäufniss bleibt bei mir heute aus. Am Abend mache ich auch nichts mehr und gehe früh schlafen. Das ein oder andere mal wird man von lauten "whuuu" Rufen aufgeweckt. Die Party in Vang Vieng lebt.
Bestens erholt entscheide ich mich noch einen Tag hier zu bleiben. Ich leihe einen Roller aus und will die Gegend erkunden. Zuerst geht es zur Blue Lagoon. Naja nicht wirklich einen Abstecher wert. Es handelt sich dabei um ein wirklich kleines blaues Loch, in dem man sich abkühlen kann. Oberhalb gibt es noch ne nette Höhle. Meine Reiseführer hatte eine kleine Rundtour mit dem Roller vorgeschlagen. Als ich diese antreten will muss ich allerdings feststellen, dass die Straße nicht asphaltiert ist. Ich probiere es kurz, aber entscheide mich dann umzukehren, denn ich erinnere mich was damals in Indonesien passiert ist und auf einen erneuten platten Reifen habe ich grade keine Lust. Ich fahre so noch ein bisschen rum und entdecke ein kleines Fischerdorf. Am frühen Abend gebe ich das Teil wieder ab und bekomme auch ohne Probleme meinen Reisepass wieder.
Am Abend verfalle ich etwas dem Heimweh. Das erste mal seit meinen 100 Tagen auf reisen. Schaue mir alte Bilder an, entschließe mich dann aber doch nochmal raus zu gehen. Mit einem Bier bewaffnet begebe ich mich zu dem ersten Club in dem auch damals die Party startete. Diesmal allein. Dann finde ich aber meine koreanischen Freunde vom Tag davor. Und einer von denen hat Geburtstag. Die laden mich dann ein mit ihnen zu feiern. Cool. Einer der drei zeigt immer wieder einen Zaubertrick mit einer Kette. Keiner von uns versteht den Trick. Sind zu besoffen. Dann treffe ich auch noch meine alten Busfreunde wieder. Nach einerZeit wechseln wir alle zusammen den Club und es geht weiter. Shots und Bier. Absinth, Wodka- alles.  Der Koreaner schenkt mir die Kette mit dem Ring um den Trick später zu entschlüsseln. Geil.
Zurück im Zimmer. Mir wird schlecht. Zu viel getrunken. Kotze das ganze Badezimmer voll. Bin fertig. Geh schlafen. Schätze das gehört auch zu einem der verrücktesten Orte die ich bisher gefunden habe- Vang Vieng.
Am nächsten Tag fahre ich schnell weiter. Muss weg hier. Sonst strande ich hier nachher auch noch. Es geht weiter zur Hauptstadt.








































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