Donnerstag, 22. Dezember 2016

Vietnam: Hanoi - ein Wendepunkt

Früh am morgen verlasse ich Hue. Ich entscheide mich den Zug zu nehmen. Ich mag Zugfahren und es ist auch sehr viel angenehmer als eine lange Busfahrt, dafür aber auch teurer. Am Bahnhif erfahre ich, dass mein Zug 2h Verspätung hat. Hätte nie gedacht dass ich mir mal die deutsche Bahn zurück wünsche. Aber dann bucht mich eine nette Frau auf einen früheren Zug der 5h Verspätung hat und dadurch fast zu der Zeit ankommt zu der mein gebuchter Zug angekommen wäre. Nette Sache. Und dann geht es los- weitere 12h in einem Zug. Das erinnert mich doch wieder an China. Nur dass da die Züge wesentlich sauberer waren. Auch das hätte ich nie gedacht mal zu sagen. Der Wagen hat einen leichten Urin Geruch, aber da muss ich jetzt durch. Immerhin kann man imZug auch gut lesen. Es dauert nicht lange und wie üblich habe ich ein Mädchen neben mir sitzen die mich mal wieder voll quatscht. Wie ich später erfahre war ihr eigentlicher Sitzplatz eigentlich ganz woanders. Naja wenigstens ist die Zeit so auch etwas schneller rumgegangen und sie hat mir ein bisschen Vietnamesisch beigebracht und ich ihr Englisch. Gegen Abend komme ich an. Wie immer ists schon dunkel. Eine Unterkunft habe ich noch nicht. Aber ich laufe einfach in die Altstadt und suche mir was. Diesmal wähle ich bewusst ein Einzelzimmer. Es sind die letzten Tage auf meiner langen Reise, welche ich wirklich allein verbringen werde, denn bald kommt Ligia und in Sri Lanka besuchen mich Till und Phil. Also nochmal etwas Privatsphäre genießen, von der ich in den letzten Monaten eh nicht viel hatte. Gewissermaßen ist Hanoi daher ein Wendepunkt. Von dem allein und selbstbestimmten Reisen geht es jetzt zu einem gemeinschaftlichem Reisen über.
Hanoi ist laut und überall fahren Roller wie Schwärme durch die Strassen. An jeder Ecke gibt es ein Touristenbüro, etwas zu Essen und einen Souvenirshop. Trotzdem hat die Altstadt eine besondere Atmosphäre. Die nächsten Tage mache ich nicht viel. Denn viel zu sehen gibt es hier nicht und die vorhandenen Sehnswürdigkeiten will ich mir ja noch mit Ligia anschauen. Ich verlaufe mich also nur das ein oder andere mal in der Altstadt als es zum Mittag oder Abendessen geht. Dann schaue ich auf dem Zimmer noch ein paar Filme. Weiterhin buche ich bereits für Ligia und mich einen Cruise durch die Halong Bay über Weihnachten. Weihnachten- genau. Das erste mal seit 30 Jahren bin ich nicht Zuhause. Und ein wenig Weihnachtsstimmung kommt jetzt doch auf, denn am Abend finde ich eine Kathedrale, mit Weihnachtsbaum und Krippe- ein Chor singt Weihnachtslieder. Man könnte fast denken ich sei Zuhause wenn ich mir das Ganze nicht in kurzer Hose und Tshirt anhören würde und die Lieder zudem nicht in einer unverständlichen Sprache wären.








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