Sonntag, 13. November 2016

China: Yubeng- Tibet ist nah

Früh am morgen geht es los. Ich treffe meine chinesischen Freunde und wir teilen uns ein Taxi zu dem Ort Xidang. Von dort aus startet die Wanderung in das Dorf Yubeng, von hier aus ist es wirklich nur noch einen Katzensprung nach Tibet. Schnell habe ich die Chinesen abgehängt, da sie mal wieder recht langsam voran kommen. Aber man muss sagen dass die Chinsen hier mir gleich wesentlich sympathischer sind. Sie tragen Outdoor Kleidung und die meisten können etwas Englisch. Sie können die Natur vermutlich noch genießen. Die Wanderung ist schön und führt durch einen Wald stetig bergauf. An der höchsten Stelle bekommt man dann wieder die schneebedckten Berge zu sehen und genau vor diesen liegt das Dorf. Traumhaft schön. Von dort geht es ein kleines Stück wieder herunter bis ich das Dorf erreiche. SChnell ist eine Unterkunft gefunden und ich laufe noch ein wenig im Dorf herum. Hier wirkt alles noch authentisch. Ferkel und Pferde laufen durch das Dorf, es wird Landwirtschaft betrieben und die Gebäude wirken nicht durch neue ersetzt. Gleich verliebe ich mich in dieses Dorf und entscheide mich noch etwas länger zu bleiben als geplant. Nach 1700 wird es höllisch kalt. Man kann kaum noch was machen außer sich in seinem Bett zu verstecken. Nach dem Abendessen mache ich das dann auch.
Am nächsten Tag wandere ich zu einem Gletschersee, der auf 4000m liegt. Am Anfang führt der Weg über eine Ebene bis es dann steil bergauf geht. Wieder treffe ich eine paar nette Chinesen. Smalltalk- dann weiter. Und dann finde ich das erste mal auf meiner Reise Schnee auf meinem Wanderweg. Wow. Cool. Aber die Euphorie verblasst wenig später als der Schnee immer mehr wird und der Wanderweg zu einer Rutschpartie. Immer wieder halte mich an Bäumen fest um keinen Abgang zu machen. Dann erreiche ich den See. Schön. Ich entschließe mich auch noch runter zu dem See zu gehen, mit dieser Aktion bin ich zumindest in dieser Jahreszeit allein, denn hier wird es noch rutschiger. Auch ich falle kurz hin, rutsche ein paar Meter auf dem Schnee, aber zum Glück nichts passiert. Dann laufe ich abseits des Weges im Neuschnee. Das geht besser. Ich ruhe mich unten am See etwas aus und dann geht es den gleichen Weg zurück.
Nächster Tag: Heute soll es zurück gehen nach Feilai. Ich schaue mir das auf meiner GPS Karte an und es sieht so aus als könne man auch ohne Taxi zurück kommen. Früh geht es los in Richtung Ninong. Der Weg ist schön und fürht entlang eines Flusses. Es geht immer weiter bergab bis auf ca. 1700m. Von dem Dorf entscheide ich mich noch weiter zu laufen bis Feilai. Es ist auch erst 1200, also warum nicht. Einige Kilometer muss ich wieder hoch wandern und dann wieder runter. Das nervt. Aber dann bin ich am Fuße des Berges angekommen. Von jetzt muss ich auf 3500m hoch. Am Anfang ist der Weg noch leicht, dann wird es richtig steil und meine Kondition lässt nach. Es ist aber schon zu spät um umzukehren. Ich muss das jetzt durchziehen. Der Wanderweg wird immer undruchsichtiger und ist komplett zugewachsen. Ich krieche unter den Pflanzen durch, verkratze meine Arme und komme nur im Schneckentempo voran. Ich zweifel daran, dass ich es noch schaffen kann, denn in den letzten Studen habe ich kaum Strecke gemacht. Verlaufe mich auch noch zwei mal und bin wirklich am Ende. Ich kämpfe mich weiter. Ich muss es schaffen. Gegen 1700 erreiche ich dann den Gipfel und es wird flacher. Jetzt mache ich wieder wesentlich mehr Strecke und als ich den Aussichtspunkt von dem Dorf sehe schöpfe ich neue Hoffnung und Motivation. Die letzten Kilometer gehen dann wieder schneller. Völlig erschöpft erreiche ich das Hostel. Und weil ich so fertig aussehe bekomme ich direkt auch mal ne Cola geschenkt. Son scheiß mach ich sicher nicht mehr. Das war zu viel. Insgesamt 38km Strecke und keine AHnung wie viele Höhenmeter.


































Keine Kommentare: