Montag, 28. November 2016

Tibet: Shigatse

Schon auf dem Weg hierher hatte sich abgezeichnet, dass ich wahrscheinlich eine Erkältung bekommen werde. Ich hatte also darauf gehofft, dass ich zumindest diese Nacht eine wärme Unterkunft hatte. Vergebens. Schon am frühen Abend gleicht mein Zimmer einem Kühlschrank. Es wirkt sogar kälter als draußen. Heizung gibt es wie immer nicht. Schon jetzt erahne ich, dass es eine harte Nacht wird. Die Dusche und Toilette befinden sich außerdem draußen. Da mir jetzt schon kalt ist will ich mich nochmal aufwärmen bei einer heißen Dusche. Sobald man unter Dusche steht ist alles gut, aber das Umziehen vor und nachher ist eine Qual in der Kälte. Ich begebe mich in mein Bett und es ist derart kalt, dass ich heute sogar meine Jacke und Mütze anlasse. Und eigentlich ist mir sonst nie kalt. Die Nacht ist der Horror und kälter als jede Nacht die ich bisher im Zelt oder sont wo verbacht habe.  Immer wieder wache ich auf, muss zur Toilette und es ist einfach sau kalt. Klar- am nächsten Tag bin ich fertig. Die Erkältung hat mich nun voll erwischt und Magenschmerzen kommen noch dazu. Heute steht das letzte Kloster der Tour an- das Tashilunopo Kloster, ehmaliger SItz des Penchen Lama. Auch hier tun sich einige kontroverse Themen auf, den der Penchen Lama wurde von der chinesischen Regierung entführt und durch einen neuen ersetzt. Das ist natürlich im Glaube des Buddhismus unmöglich, denn wie der Dalai Lama kann auch der Penchen Lama nur reinkariniert werden. Im heutigen Kloster ist eine riesige Buddha Statue zu sehen. Beeindruckend. Wieder sehen wir verschiedene Räume und Kapellen. Dann geht es zurück in nach Lhasa. Mir geht es zunehmend schlechter. Meine Erkältung wird immer stärker und schlecht ist mir auch noch. Einen Großteil der Strecke schlafe ich im Auto. Das Mittag und Abendessen lasse ich aus. Am Abend erreichen wir Lhasa. Erneut nehme ich zum aufwärmen eine Dusche. Dort wird mir dann so schlecht, dass ich mich auch noch übergeben muss. Fühle mich elend. Will Tibet verlassen. Die extrem trockene Luft ist auch extrem kontraproduktiv. Diese Nacht ist aber zum Glück etwas wärmer als die vorherige. Am nächsten Tag wache ich auch noch mit Nasenbluten auf. Auch das habe ich eigentlich nie. Es wird Zeit Tibet zu verlassen. Tinzin fährt uns zum Flughafen.
Tibet war trotzdem interessant und unterscheidet sich wesentlich von dem Rest von China. Es ist spirituell auf der einen Seite, aber auch total kontrolliert auf der anderen Seite. Ich vermute dass wenn sich hier nicht bald etwas ändert die Spirtualität und die Magie dieses Ortes verloren geht. Und nicht zuletzt habe ich mich selbst doch so eingeschüchtert gefühlt, dass ich diesen Bericht erst schreibe nachdem ich China verlassen habe. Die tibetische Fahne ist nämlich verboten und die Strafen sind keinesfalls gering.












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