Mittwoch, 12. Oktober 2016

China: Der Weg nach Xi'an

Früh am morgen stehe ich auf. Burki schläft sicher noch. Muss jetzt zum Bahnhof. Mit dem zweitem Bus am Tag fahre ich runter. Sicherheitskontrollen- dann warten. Ein bisschen Obst gibt es zum Frühstück. Es geht in den Zug. 11h Hard Seat bis zum Ziel. Heute fahre ich einen großteil der Strecke bei Tageslicht. Aber besonders viel erwarte ich nicht. Wie schon auf dem Hinweg reiht sich eine Millionenstadt nach der anderen ein. Wolkenkratzer neben Wolkenkratzer. Doch dann tuckert der Zug mit nur ca. 30km/h durch die Landschaft. Es wird gebirgig und kleine Dörfer tauchen auf. So hatte ich mir China schon ehr vorgestellt. Der Zug gräbt sich mühsam durch die bergige Landschaft, immer wieder kleine Tunnel und viele Kurven. Bauernhöfe, steile Klippen und Wälder kommen zum Vorschein. Ich höre etwas Techno-Musik und habe Zeit etwas nachzudenken. Ich erinnere mich an die Abschiedsparty am DESY und an die Abschiedsparty von meinen Verwandten. Grillen! Das wäre doch jetzt was! Erinnere mich auch an den Sommer mit Ligia, an die vielen Dinge die wir unternommen haben, zur See fahren, Fahrradfahren, Eis essen. Wie lange war ich schon unterwegs? Nur 40 Tage. Irgendwie kam mir das alles schon so lange her vor. Naja und meine Verteidung war tatsächlich auch schon mehr als ein halbes Jahr her. Irgendwie beengt mich auch das Gefühl jetzt gerade nicht sofort wieder zurück zu können. Aber dann geht es wieder. Genieße die Landschaft- wie lange würden diese Dörfer noch Dörfer bleiben? Vielleicht ist hier in 20 Jahren die nächste Millionen Stadt.
Wie gewohnt gibt es zum Mittagessen ein paar Nudeln mit dem kochendem Wasser im Zug. Wahrscheinlich das einzig Gute an diesen einfachen Zügen. Jedoch bin ich mir mittlerweile sicher, dass die Strecke wirklich etwas für Zugliebhaber sein musste. Denn nun fahren wir schon mehrere Stunden durch die bergige Landschaft. Kommen zwar kaum voran aber dafür bleibt genügend Zeit die Dörfer genauer zu inspezieren. Eigentlich müsste man hier aussteigen und sich anschauen wie das China hier- jenseits der Millionenstädte- aussieht. Naja vielleicht habe ich die Gelegenheit dazu nochmal. Gegen 2200 erreiche ich die alte Hauptstadt Xi'an. Ich laufe zu meinem Hostel, verluafe mich jedoch zunächst. Nach ein paar hilflosen Minuten und ein paar Hinweisen von Chinesen finde ich das Hostel dann aber doch. Es geht schlafen. Viel gibt es heute nicht mehr zutun.



1 Kommentar:

Carsten hat gesagt…

Eisenbahn-Romantik!! :)