Montag, 2. Januar 2017

Vietnam: Ho Chi Minh City - Malaria klopft an

Die Nacht war der Horror. Ich habe kaum geschlafen. Mein Fieberthermometer zeigt leichtes Fieber an. Genau vor 12 Tagen wurde ich in Pakse zerstochen, ein Gebiet mit erhöhtem Malariarisiko. Hinzu kommt, dass mir damals in der Tigersprungschlucht jemand erzählt hat er habe 2mal in dieser Region Malaria bekommen. Es hat kein Zweck, wir müssen unseren Flug bekommen. Und so steigen wir noch bei Dunkelheit in ein Taxi. Ich versuche viel zu trinken. Was essbares bekomme ich aber nicht mehr runter. Vom Flughafen nehmen wir einen Bus in die Stadtmitte. Heute fällt es mir so schwer wie nie meinen Rucksack zu tragen. Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich wirklich schwach. Das erste Hotel unserer Wahl ist auch noch ausgebucht. Wir entscheiden uns dann unsere großen Rucksäcke dort kurz zu lagern und in der zwischen Zeit nach einem neuen Hotel zu schauen. Nach einiger Zeit haben wir dann etwas gefunden und holen unsere Rucksäcke wieder ab. Erstmal ausruhen. Ich habe kaum noch Fieber aber fühle mich wirklich schwach. Wir gehen was essen und entscheiden anschließend, dass wir im Krankenhaus einen Malariatest machen wollen. Denn je schneller Malaria diagnostiziert wird desto besser. Wir setzen uns also in ein Taxi und fahren in das erste Krankenhaus, welches von Google Maps vorgschlagen wird. Kaum jemand spricht hier Englisch und am Ende erfahren wir, dass wir hier falsch sind und hier wohl keine Malariatests gemacht werden. Sie gibt uns aber eine Adresse. Also gehts zum nächsten Taxi. Mit flauem Magen und in glühender Hitze erreiche ich mit Ligia die Adresse. Aber wir stehen nur vor einer Mauer. Nach Befragung meherer Leute erfahren wir, dass wir einmal um das Gebäude herum laufen müssen. Das Gebäude, welches wir betreten gleicht einer Bushaltestelle und Menschen warten auf Plastikstühlen. Wir erklären unser Problem und ziehen eine Nummer. Zur Überraschung kommen wir sofort dran. Wahrscheinlich weil wir Ausländer sind. Der Doktor spricht jedoch auch kein Englisch und nachdem er das Wort Malaria hört schreibt auch ehr eine Adresse auf und wir verlassen die Klinik zum nächsten Taxi. Es ist als hätten wir eine Tour mit vielen Stops gebucht. Nach langer fahrt durch zähflüssigen Verkehr erreichen wir ein großes Krankenhaus. Am Haupteingang verweist man uns jedoch zu einem Nebengebäude. Diesesmal zumindest keine neue Adresse. Hoffnung kommt auf. Auch am Nebengebäude warten eine Reihe von Leuten auf Plastikstühlen. Nach der Anmeldung an der Rezeption kommen wir aber auch hier sofort dran. Der Arzt fragt ein paar wenige Dinge. Dann aber auch nach meinem Fieber. Als er meine Temperatur sieht sagt er, er glaube nicht dass ich Malaria habe. Wir wollen den Test trotzdem machen. Wir bezahlen umgerechnet ca. 5Euro und werde anschließend in einen Raum geführt der wie ein Schlachthaus aussieht. An sowas bin ich wirklich nicht gewöhnt. Schon bei dem Gedanken hier Blut abgenommen zu bekommen, bekomme ich eine Gänsehaut. Die Wände sind weiß gekachelt und die Betten sehen aus wie aus den 70igern. Egal- da muss ich jetzt durch. Ich lege mich auf einer der Liegen und eine Dame kommt herbei um mir das Blut zu entnehmen. Zumindest die Spritze ist eingepackt. Ok, der Rest geht dann auch ganz einfach. Nach der Blutabhname sagt man uns, dass wir in 2h wieder kommen sollen. Also suchen wir ein Cafe auf. Hier treffen wir einen Vietnamesen, der wirklich gutes Englisch spricht. Und daran hat er auch richtig Spass. "h labert er uns voll. Zwar durchaus interessante Themen, aber man selbst kommt doch wirklich selten zu Wort, selbst Ligia nicht. Zumindest vergehen die 2h schneller. Wir gehen zurück zum Krankenhaus. Der Test ist bereits ausgewertet. Für das Ergebnis müssen wir dennoch auf den Arzt warten. Er sagt uns dann es gabe 2 Messmethoden, der erste Test sei negativ. Dann macht er eine lange spannungsaufbauende Pause und ich rechne schon mit dem schlimmsten. Dann sagt er aber dass auch der zweite Test negativ sei. Zum Glück. Ich bin zumindest Malaria noch mal entkommen. Gut geht es mir aber immer noch nicht. Wir fahren mit dem Taxi zurück. Es ist schon spät Abends, wir gehen ohne Abendessen schlafen.

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