Dienstag, 21. Februar 2017

USA: Death Valley- im Tal des Todes

Erste Lichtsrahlen erreichen mein Bett. Es geht los uns Death Valley. Von meiner Unterkunft ist es noch 1h Fahrt bis ins Death Valley. Die Distanzen sind riesig. Über eine scheinbar endlose Landstrasse fahre ich immer weiter in den Kessel hinein. Es ist noch leicht bewölkt und alles andere als heiß, es ist eigentlich sogar ziemlich kalt und ich habe meine Winterjacke an. Durch immer absurder wirkende Landschaften folge ich dem Weg zum Visitor Center. Dieses liegt direkt im Tal, unter dem Meeresspiegel. Man gibt mir hier ein paar Tips, was ich alles besichtigen kann. Ohne ein Auto geht hier allerdings nichts. Selbst vom Visitor Center sind alle Wanderwege sowie Aussichten noch mindestens 20min mit dem Auto entfernt. Aber es macht Spass hier Auto zu fahren. Viel Verkehr gibt es nicht, nur diese endlosen Landstrassen. Und an dieser Stelle muss man auch mal wieder erwähnen, dass das Reisen doch immer etwas Verstädnis für die fremde Kulturen bringt, denn lange habe ich in Deutschland gesessen und mich als Grüner darüber aufgeregt, warum die Amerikaner so große Autos fahren müssen. Hier in den Nationalparks sehe ich fast nur SUVs und ich verstehe langsam warum die Amerikaner diese Benzinfresser so lieben. Denn obwohl ich kein großer Fan vom AUtofahren bin hat es schon etwas mit diesen Teilen einfach raus in die natur zu fahren. Es gibt viele Strassen bzw. Wege, welche ich mit meinem kleinen Wagen nicht fahren kann. SUVs haben da keine Probleme. Und von solcher Natur gibt es in den USA einfach viel mehr. Klar macht so ein großes Auto nicht viel Sinn wenn man nur in der Stadt fährt, aber sobald man die Stadt verlässt begibt man sich in eine riesige Natur. Etwas derartiges kennt man in Deutschland einfach nicht, wo gibt es schon mal nicht asphaltierte Strassen? Fast nirgendwo. Und so hat mir diese Reise zumindest etwas Verständnis für die großen Autos der Amis gegeben. Vielleicht ist es für sie garnicht so viel ein Statussymbol, aber mehr ein Werkzeug um Ausflüge in die Natur oder auch nur zu einem Landhaus zu machen.
Als erstes fahre ich zu einem fast ausgetrockneten Salzsee "Badwater". Der Sturm, welcher in Los Angeles an meinem letzten Tag gewütet hat, hat auch hier Strassen überflutet. Ich habe Probleme auf einiger dieser Strassen. Die SUVs fahren einfach hindurch. Auch der Salzsee führt daher wieder Wasser und weißt unglaubliche Spieglungen auf. Ich wandere wie viele andere etwas auf dem See rum, aber es ist extrem matschig und schwer zu wandern. Ich kehre um und erneut geht es mit dem Auto zu einem anderen Punkt. Ich schaue mir einen Canyon mi einer natürlichen Brücke an. Eine unbestigte Strasse führt den Berg hinauf. Im Schneckentempo fahre ich meinen kleinen Toyota Yaris hinauf. Immer wieder muss ich langsamer fahren um Schlaglöchern auszuweichen. Hinter mir stauen sich andere Fahrzeuge. Oben startet dann eine Wanderung durch einen Canyon, auch die natürliche Brücke bekomme ich zu sehen, Ganz nett aber auch nicht besonders beeindruckend. Jetzt will ich zu einer anderen Stelle des Sees gehen. Die Strasse ist jedoch aufgrund der Regenfälle gesperrt und ich halte am Strassenrand. Bis zum Ende der Strasse sind es nur 2km. Das kann ich ja wohl auch laufen. Und an dieser Stelle wird klar, wie brutal das Death Valley sein kann. Es ist mittlerweile Mittag und die Sonne knallt richtig. Eine unglaubliche Hitze ist draußen. Ich möchte garnicht wissen wie es hier im Sommer ist. Mit viel Wasser mache ich mich auf den Weg. Und die Landschaft wird immer absurder. Man sieht zerklüftete Erde mit Salzablagerungen. Der Wind hat diese Salzablagerungen extrem spitz geschliffen. Jeder Sturz wäre brutal Schmerzhaft, nicht zu Unrecht wird dieser Bereich des Teufels Golfplatz genannt. Ja so etwa kann man sich die Hölle schon vorstellen. Als letztes mache ich noch eine längere Wanderung durch den Golden Canyon. Und gerade das Licht am Nachmittag macht diese Wanderung extrem beeindruckend. Die verschiedenen Mineralien leuchten in verschiedenen Farben und das Gebirge wird wie die Adern der Erde. Kurz vor Sonnenuntergang beende ich die Wnaderung und mache mich auf den Rückweg zum Visitor Center. Hier wird erstmal Chili Con Carne aus der Dose gegessen- ich bin Budget Tourist. Bei kompletter Dunkelheit geht es zurück. Man sieht absolut nichts außer den Reflektoren am Strassenrand. Eine einschläfernde Atmosphäre.
An meiner Unterkunft tut sich ein wunderschöner Nachthimmel auf, wie schon auf Hawaii kann man auch hier die Milchstrasse wunderbar sehen. Ich komme ins Gespräch mit einem der Mitarbeiter. Er steckt mir, dass er in alter Miene glaubt Silber gefunden zu haben. Er zeigt mir einen glitzendern Stein und fragt nach meiner Meinung. Viel kann ich dazu nicht sagen. Aber er gibt mir dann einen Faust großen Stein mit und bitte mich darum ihn Zuhause im labor zu analysieren. Ich bin neugierig. Der Stein ist ungewöhnlich schwer, ist da vielleicht auch Blei drin? Ich nehme den Stein an mich und werde mich informieren, ob ich diesen mit nach Deutschland nehmen darf. EIn bisschen von dem alten Goldfieber flammt in mir auf.
Am nächsten Tag fahre ich erneut ins Tal. Es gibt immer noch genug zu sehen, Death Valley ist einfach riesig. Ich fahre zunächst auf einen Berg hoch und mache dort eine kleine Wanderung. Zunächst ist der Berg in Wolken gehüllt und man kaum seine eigene Hand vor den Augen sehen, dann klart es jedoch auf und ich erhalte eine wirklich fabelhafte Aussicht. Jetzt geht es weit in den Norden, ich reise sogar in den Staat Nevada ein. Hier ist eine Geisterstadt zu finden, sie wurde verlassen als das Gold versiegt war. Ich habe mir das etwas spektakulärer vorgestellt aber die noch vorhandenen Gebäude erinnern doch stark an den wilden Westen. Einige Mienen sind auch noch zu sehen. Jedoch alle abgesperrt oder verschüttet. Und als letztes geht es dann heute zu den Sanddünen. Auch hier parke ich meinen Wagen am Strassenrand und wandere dort hin. Das Gebiet ist so riesig, dass man absolut sonst niemanden sieht. Und ja, diese Sanddünen sind auch beeindruckend. Erneut gibt es Am Visitor Center Chili Con Carne und dann geht es wieder zur Unterkunft.
Nicht ganz so früh stehe ich auf und packe meine Sachen. Heute geht es weiter. Auf dem Weg liegt mitten in der Wüste aber noch eine natürliche thermische Quelle. Hier halte ich an und nehme ein Bad. Wirklich entspannend. Anschliessend geht es über endlose Landstrassen durch die Wüste nach Las Vegas.
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