Mittwoch, 15. Februar 2017

USA: Yosemite Nationalpark

Eine lange Autofahrt bringt mich zum Nationalpark. Die Autofahrt ist relativ unspektakulär. Die letzten Meilen werden auf der Landstrasse zurück gelegt. Das ist schon etwas schöner. Ich erreiche mein Hostel, offensichtlich das einzige Hostel was es in dierser Gegend gibt. An der Rezeption begrüßt mich die blonde vollbusige Rezeptionistin freundlich. Das Hostel ist noch einige Kilometer vom Parkeingang entfernt, aber was solls. Das Hostel ist dennoch super. Hat eine kleine Küche und schön gelegen. Nachdem ich mein Gepäck abgelegen habe entscheide ich mich noch kurz in den Park zu fahren und mir ein Überblick über die Situation zu verschaffen. EIne gute Idee wie sich heraus stellen wird. Eine geschlagene Stunde fährt man von meinem Hostel noch zum Parkeingang. Dann geht es weitere 20min bis zum Visitor Center. Das nervt ein wenig. Aber die Landschaft ist wirklich schö. Man sieht Tannen, Granitfelsen und eine Menge Schnee. Nach kurzer Fahrt wird auch der erste riesige Wasserfall sichtbar. Ich halte am Strassenrand und mache eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt auf welchem man ziemlich Nass wird. Ich habe ja schon viele Wasserfälle gesehen, aber dieser ist dennoch beeindruckend. Dann geht es endlich zum Visitor Center und dort lasse ich mir eine Wanderung empfehlen. Offensichtlich kann man auf den Gipfel klettern, wo der Yosemite Wasserfall in die Tiefen stürzt. Das will ich machen. Soll aber wohl nicht ganz einfach sein. Ich laufe noch ein wenig herum und dann fahre ich zurück. Eine Kleinigkeit kochen und dann geht es schlafen. Morgen will ich früh raus..
Nächster Tag: Es ist komplett dunkel. Mein Wecker klingelt. 0600. Ich bin doch im Urlaub! Warum muss es immer so früh raus gehen? 20min liege ich noch im Bett und überlege, ob ich überhaupt aufstehen soll. Dann zieh ich mich aber doch an und steig in das Auto. Mittlerweile ist es auch schon hell. Das ging schnell. Ich fahre den ganzen Weg in den Park nochmal und halte an dem Starpunkt des Wanderweges. Gut, dass ich gestern schon hier war, denn zahlreiche Strassen sind wegen Schnee und Eis gesperrt und der Anfang der Wege ist nicht wirklich einfach zu finden. Dann geht es los. Mit reichlich Proviant erklimme ich die ersten Stufen. Erst Matsch, dann etwas Schnee und dann geht es nur noch bergauf. Aber irgendwie bin ich das mittlerweile schon gewohnt. Wieviele Berge habe ich in den letzten fast 6 Monaten schon bezwungen? Immer weiter geht es hoch un man hat langsam eine Aussicht über das Yosemite Tal. Wirklich beeindruckend. Dann geht es noch weiter. Ein Wanderer kommt mir entgegen uns schildert mir, dass er den Gipfel nicht erreichen konnte, denn überall war Schnee und Eis. Mhm. Ich gehe erstmal weiter. Und nach wenigen Metern weiter tut sich ein beeindruckender Blick auf den Wasserfall auf. Nach kurzer Pause will ich weiter. Aber dann merke ich, was der Wanderer gemeint hat. Der Schnee liegt hier etwa in einem 45° Winkel und ist komplett vereist. Ein Stück weiter gehe ich. Rutsche aus, fall hin. Ich steh auf, überlege. Soll ich wirklich weiter gehen? Ich probiere es nochmal. Ein paar weitere Meter geht es gut, dann falle ich wieder und rutsche ein ganze Stück bergab. Das ist zu viel. Ich bin allein und es geht auch ganz schön weit nach unten. Mit Steigeisen könnte man das leicht machen, aber mit meinen Schuhen nicht. Ich kehre um. Ich bin enttäuscht, habe wahrscheinlich nur 50% des Gipfels erreicht. Nervig. Naja besser als sich noch ernsthaft zu verletzen. Ich gehe wieder den ganzen Weg nach unten. Dann laufe ich zum Visitor Center und erkundige mich nach einem anderen Weg. Und dort muss man natürlich wieder mit dem Auto hinfahren. Und dann geht es uach hier los. Der Anfang ist wieder super einfach. Ziemlich weit oben sieht es aber genauso aus wie auf dem anderen Berg. Wieder will ich eigentlich umkehren, als ich ein pärchen vor mir den Berg hochklettern sehe. Das mache ich nach und dann geht es auch einigermaßen gut. Aber man muss schon viel klettern und oft auf allen Vieren weiter. Das kostet Kraft. Nach zwei richtig schweren Passagen ist es wieder flacher und einfacher. Ich kann sogar den höchsten Punkt erreichen und habe eine geile Aussicht auf den Nevada Wasserfall und den Dom. Wow. Jetzt bin ich motiviert und laufe noch etwas nach unten auf dem John Muir Trail. Nach einer Weile kann man auch den oberen Teil des unteren Wasserfalls sehen. Der Wahnsinn. Hab schon viel gesehen, aber das beeindruckt mich immer noch. Was da für Wassermassen in die Tiefe stürzen ist unfassbar. Von dem Aussichtspunkt gehe ich dann jedoch wieder zurück. Ich wollte noch einen dritten Wanderweg ausprobieren. Aber zuerst muss der Abstieg gelingen. Und wie schon erwartet ist das nicht einfacher. Immer wieder rutsche ich aus, lande im Schnee. Gut, dass ich meine Handschuhe mit habe, denn der Schnee ist kalt und immer wieder greife ich in diesen um Halt zu finden. Mit ein paar Kratzern erreiche ich wieder das Auto. In dieser Gegend soll es übrigens viele Bären geben, was mir ehrlich gesagt Angst macht, denn ich hab eine wohl riechende Salami dabei. Mit dem Auto geht es dann wieder ca. 30min weiter. Ein letzte Hike steht an. Ich will die Riesenmammutbäume sehen. Davon gibt es nicht mehr viele auf der Welt und ein paar von ihnen stehen hier im Nationalpark. Auf dem Weg mache ich noch Halt bei einer völlig verschneiten aber funktionierenden Tankstelle. Dann geht es auf den letzten Wanderweg. Eigentlich bin ich schon ein bisschen müde, aber das muss jetzt noch sein. Dieser Wanderweg ist von Beginn an komplett verschneit. Oft sieht man den Weg sogar nicht mal sondern nur die Fussabdrücke von anderen Wanderern. Das ein oder andere mal sinkt man auch bis zum Knie in den Schnee ein und fällt anschiessend hin. Langsam reichts mir. Es ist wirklich anstrengend. Dann erreiche ich endlich die Riesenmammutbäume. Und wow, die sind wirklich riesig und haben einen unglaublich dicken Stamm. Einige der Bäume sind über 2100 Jahre alt. Das muss man sich mal überlegen. Die waren schon da als Jesus noch nicht da war. Ja vielleicht bin ich mittlerweile zu grün geworden, aber diese Bäume faszinieren mich. Es geht dann noch auf einen kleinen Rundweg, der auch absolut verschneit ist. Einmal breche ich sogar ein und stecke bis zur Hüfte im Schnee. Zum Glück sind all die Stürze aber kaum schmerzhaft. Weitere Riesenmammutbäume lassen sich sehen. Auch einige tote. Am Ende des Weges kommt man dann zu einem Riesenmammutbaum, in dessen mitten 1878 ein Tor geschlagen wurde. Schon damals hat man es als Touristenattraktion gemacht und die hält bis heute an.  Hier möche ich natürlich n Foto machen. Weit und breit keiner da, der eins von mir machen könnte. Also muss der Selbstauslöser her. Und 10 Sekunden Selbstauslöser sind ziemlich wenig wenn man in so einem Schee rennen muss. Da verbringe ich einige Zeit, bis ich das Bild hinbekommen habe. Als ich dann meine Kamera hole lege ich mich nochmal richtig auf die Fresse. Keine Lust mehr auf Schnee. Es geht zurück zum Auto und dann zum Hostel. Ich mache mir eine Pizza und gehe schlafen. Morgen geht es wieder weiter.














































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